Ganz schön eindrucksvoll, dieses Bild: Mitten in Stuttgart steht ein riesiger durchsichtiger Würfel – der schrumpft, wenn man gewisse Eckdaten zugunsten der Energiewende verändert. Natürlich ist der Würfel nur ein virtuelles Symbol, aber unmittelbarer als mit seiner Hilfe lässt sich auf einem riesigen Videoscreen nicht demonstrieren, wie man den individuellen CO₂-Fußabdruck verkleinern kann. „Mit der EnergiePlaza“, erklärt Denis Voigt, Abteilungsleiter der Bereiche Energiedienstleistungen und Vertrieb bei den Stadtwerken Stuttgart, „wollen wir die Energiewende erlebbar machen.“

Die EnergiePlaza, wo besagter Bildschirm eine ganze LED-Wand einnimmt, ist das Kunden- und Begegnungszentrum der Stadtwerke, das Ende Juli am neuen Standort in Stuttgart-Wangen eröffnet wurde. „Kundenzentrum ist zu kurz gesprungen“, korrigiert Voigt, der mit seinem Team maßgeblich an der Konzeption der EnergiePlaza beteiligt war. „Es ist eher ein Zentrum der Energiewende-Welten.“ Ökostromgewinnung durch Photovoltaik oder Windkraft, Elektromobilität und Ladeinfrastruktur, sowohl öffentlich als auch zu Hause, Wärmepumpen, dazu die Verbindung aller einzelnen Sektoren: „Alles ist hier Thema und spielt eine Rolle – wir verfolgen einen Beratungsansatz 4.0.“ Und das heißt? „Bürgerinnen und Bürger aus Stuttgart erleben, wie eine Gesamtlösung für die Energiewende aussieht.“

Stichwort erleben: Alexandra Lang weiß, wie gut das ankommt. Schließlich gehört sie zum vierköpfigen Team, das die Besucherinnen und Besucher am Empfang der EnergiePlaza willkommen heißt. „Die Menschen, die zu uns kommen, haben viele unterschiedliche Wünsche“, erzählt sie. „Aber alle sind begeistert, dass es hier nicht nur nackte Zahlen oder Broschüren gibt, sondern die Welt der Energie zum Anfassen.“ Sei es, dass man an der Station mit den Pavegen-Platten sofort sehen kann, wie viel Strom beim Betreten von smarten Fliesen produziert wird. Oder dass in der SolarLounge die Dachneigung und Lichtmenge an einem Solarmodul so simuliert werden kann, dass Interessierte sofort sehen, wie viel Strom sie auf dem eigenen Dach in Stuttgart produzieren können. „Und alle, die Fragen haben oder eine Beratung brauchen, vermitteln wir direkt an die beiden Fachleute weiter, die hier täglich bereitstehen“, sagt Lang.

Schulklassen begrüßt sie dabei ebenso freundlich und kompetent wie die Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Interessenverbänden oder Unternehmen. Denn auch das ist laut Voigt das erklärte Ziel der EnergiePlaza: „Wir wollen Unternehmen zu Partnern der Energiewende machen und zeigen, wie sie ihre Wirtschaftlichkeit optimieren können.“ Als Paradebeispiel dient der neue EnergieCampus selbst, der nach Umbau und Sanierung in Sachen Nachhaltigkeit und Energiewende Maßstäbe setzt.

Dafür wurde das gesamte Areal der Stadtwerke Stuttgart und Stuttgart Netze mit Sensoren ausgestattet, „sodass wir mit Hilfe eines digitalen Zwillings alle Energieflüsse unseres Gebäudes darstellen und so Optimierungspotenziale für Privatpersonen und Unternehmen aufzeigen können." Gezeigt wird der spannende Blick ins Innere der Stadtwerke Stuttgart-Gruppe ebenfalls auf dem gigantischen Videoscreen. Dieser zeigt auch einen eindrucksvollen virtuellen Flug durch und über Stuttgart, für den die gesamte Stadt digital erfasst wurde. Überhaupt, die Digitalisierung: Auch sie ist neben den Netz-, Mobilitäts- und Energiewende-Themen omnipräsent in der EnergiePlaza.