Im Römerkastell in Bad Cannstatt entsteht einer der größten Ladeparks für E-Autos in Stuttgart. Über die besonderen Herausforderungen einer solchen Baustelle in historischer Umgebung haben wir mit Juliane Wilhelm gesprochen.
Historie der Mobilität
Die Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft besteht aus einer dünnen Schicht roter Ziegel. „Den römischen Weg haben wir hier gefunden, als wir die Gräben für den Stromanschluss der Ladesäulen ausgehoben haben“, erzählt Juliane Wilhelm, Projektmanagerin im Bereich Ladeinfrastruktur und E-Mobilität bei den Stadtwerken Stuttgart. Das Thema Mobilität begleitet das Römerkastell in Bad Cannstatt also schon lange. Rund 2.000 Jahre, um genau zu sein. Es ist eine schöne Vorstellung: Umgeben von der Vergangenheit arbeiten die Stadtwerke an der Zukunft der Mobilität. Schließlich will Stuttgart 2035 klimaneutral sein.
Einer der größten Ladeparks
Längst hat das Römerkastell seine militärischen Zeiten hinter sich gelassen. Auf dem ehemaligen Kasernengelände herrscht digitale Kreativität, außerdem wird eingekauft, gefeiert, getanzt – „da haben wir bei der Analyse jede Menge Bedarf fürs Laden von E-Autos ermittelt“. Zwischen Baggern und Baufahrzeugen erklärt Juliane Wilhelm, was in der südwestlichen Ecke des fußballfeldgroßen Areals passiert: „Dies ist das kleinste der Parkfelder, auf dem acht Ladesäulen mit insgesamt 16 Ladepunkten stehen werden.“ Auch an weiteren Standorten im Römerkastell sind Lademöglichkeiten geplant, darunter auch Schnelllader mit 300 Kilowatt, die Autobatterien innerhalb kürzester Zeit mit Ökostrom der Stadtwerke auffüllen können. Mit bis zu 58 Lademöglichkeiten wird das Gelände im Frühjahr 2024 einer der größten Ladeparks in Stuttgart sein.
Herausforderung Denkmalschutz
Auffällig ist, dass die Ladesäulen im schicken Schwarz daherkommen, das Blau der Stadtwerke tritt in den Hintergrund. „Das ist das Besondere an der Installation im Römerkastell.“ Wilhelms ausgreifende Handbewegung schließt die in blassem Gelb gestrichenen Gebäude der Umgebung ein: „Beim Design, der Farbwahl oder den Markierungen haben wir uns eng mit dem Denkmalschutz abgestimmt.“ Eine ganz neue Erfahrung für die junge Projektmanagerin. Aber gerade wegen der Herausforderungen des Denkmalschutzes und der besonderen Außenwirkung sei die Arbeit im Römerkastell, die in Kooperation mit der Eigentümerin MKM Römerkastell GmbH & Co. KG stattfindet, eine schöne Aufgabe.
Jede Menge Zukunftsprojekte
Mehrmals die Woche verlässt die Projektleiterin ihren Schreibtisch, an dem sie etliche Anlagen gleichzeitig plant und betreut, um auf den Baustellen Fragen zu klären, zu koordinieren, zu kommunizieren – insbesondere zwischen Eigentümern, Betreibern und Mietern. Denn das Stadtwerke-Team baut Ladekapazität vor allem auch in den Tiefgaragen der Stuttgarter Innenstadt auf. Vier Wochen dauert so eine Baustelle im Schnitt – dann zieht Juliane Wilhelm weiter, zum nächsten Zukunftsprojekt.
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